Nach Der Puppenwald und Die falsche Patientin dürfen wir endlich wieder an der Seite von Evelyn Holm ermitteln und ich habe mich sehr auf diesen dritten Band gefreut.
Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Auch wenn ich finde, dass Das geheime Zeichen nicht ganz so rasant wie der Vorgänger ist, konnte mich der Fall dennoch auf ganzer Linie überzeugen.
Wieder einmal begleiten wir Evelyn Holm, die diesmal über einen mysteriösen Skelettfund stolpert. Die Tote trägt eine Kette mit einem Symbol, das Evelyn nur allzu bekannt vorkommt und schnell wird klar, dass sich hinter dem Fund mehr verbirgt als zunächst gedacht.
Ich habe es sehr genossen, den bekannten Figuren aus den vorherigen Bänden wieder zu begegnen. Sie sind mir längst ans Herz gewachsen, allen voran Evelyn selbst. Besonders gut gefallen hat mir, wie emotional greifbar sie diesmal geschrieben ist. Ihre innere Zerrissenheit, ihre Stärke und ihre Verletzlichkeit machen sie zu einer unglaublich authentischen Protagonistin. Auch die Beziehung zwischen ihr und Jessica wurde erneut schön aufgegriffen. Ich hätte mir gewünscht, dass diesem Aspekt noch etwas mehr Raum gegeben worden wäre.
Ein weiterer Pluspunkt waren für mich die Antagonisten. Saskia Calden versteht es meisterhaft, vielschichtige Gegenspieler zu erschaffen, die starke Emotionen wecken. Ich habe regelrecht mit Viola mitgelitten und war stellenweise wütend, schockiert und tief betroffen.
Der Fall selbst entwickelt sich minim ruhiger als in den Vorgängern, zieht zum Ende hin aber deutlich an. Besonders das letzte Drittel hat mich mit voller Wucht gepackt, das Buch wurde zum Pageturner, den ich kaum mehr aus der Hand legen konnte.
Für alle, die psychologisch tiefgründige, emotional dichte und klug konstruierte Thriller lieben, ist Saskia Calden längst ein fester Name und Evelyn Holm eine Ermittlerin, die man so schnell nicht vergisst.