Sehr gut leserliches und aufschlussreiches Standardwerk für Soziologie-Interessierte resp. Kulturwissenschaftler resp. -Interessierte; etwa die Gegenüberstellungen zu den Naturwissenschaften sehr einleuchtend zusammengetragen. Ganz im Schulze-Stil: Genug komplex und sachlich, ohne an Leserlichkeit und guter Unterhaltung einzubüsen.
Leider fehlt im Anhang ein Stichwortregister, so dass man dieses Buch auch als Nachschlagewerk verwenden könnte. Auch hat meine Ausgabe (2019) mehrere kleine Interpunktionsfehler.
Ansonsten kann ich das Buch wärmstens empfehlen - wie bisher alles gelesene von Gerhard Schulze. Hierbei handelt es sich zwar um eine ‘Gebrauchsanweisung’ für die Soziologie resp. Kulturwissenschaften im Allgemeinen, gibt eine anschauliche Perspektive von Wissenschaftgeschichte wider und thematisiert die Ansprüche von Wissenchaftlichkeit allgemein, was gerade heute (wieder) ein hochbrisanter Diskrus darstellt und damit nichts an Relevanz eingebüsst hat. Unter Umständen lassen sich die einzelnen Kapitel auch unabhängig voneinander lesen (es gibt teilweise Hinweise auf Kapitel, wo gewisse Themen genauer beschrieben werden; Ich finde aber, dass die einzelnen Titel allein manchmal nur schwer verdeutlichen, was sie behandeln; und ausserdem würde einem bei der Auslese einzelner Seiten Wissenswertes und Unterhaltsames entgehen.
Dieses Buch reiht sich ungeniert in die lesenswerte Standartwerke zum Thema ‘soziologisches Handwerk’ (z.B. Peter L. Berger; Eco Umerto; C.Wright Mills) ein.