Das Buch vermochte mich auf keine Art und Weise zu fesseln. Die Figuren, allen voran die Hauptprotagonistin Tiziana, sind blass und konturenlos. Bis zum Ende weiss ich nicht, was Tiziana bewegt, welche Gefühle sie hat, warum sie die beschriebenen Emotionen zeigt. Sie spricht Dialoge und zeigt Handlungen, die ich als Leserin nicht nachvollziehen kann. Einzig die Figur des Bad guy Ulrich hat eine gewisse Tiefe bekommen. Die Befragung Tizianas durch die beiden Polizisten sind so fade und einfallslos, dass der kriminalistische Aspekt für mich komplett fehlt.
Der Text lässt sich dank der kurzen Sätze flüssig lesen und die ebenfalls kurzen Kapitel strukturieren das Buch übersichtlich. Ich fand ein paar schöne Formulierungen. Weitgehend wirkt die Sprache auf mich oft bemüht und gekünstelt.
Der Plot wirkt unfertig und oberflächlich. Der Autor stellt Behauptungen auf, die er nicht belegt und die ich schlicht unglaubwürdig finde. Es gab einen interessanten Plot-Twist, dessen Sinn sich mir jedoch am Ende des Buchs nicht erschloss. Die Handlung warf bei mir zig Fragen auf, beantwortet bekam ich die wenigsten.
Für mich ist dieses Buch ein Jahres-Lowlight, und ich kann dafür leider keine Leseempfehlung geben.