Imperium USA ist kein leichtes Buch – weder inhaltlich noch emotional. Es beleuchtet die Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika von ihrer Gründung bis heute, jedoch nicht aus der üblichen patriotischen Perspektive, sondern mit einem kritischen Blick auf die imperialistische Außenpolitik und verdeckten Operationen.
Besonders eindrücklich ist die Schilderung, wie früh die USA begonnen haben, sich weltweit einzumischen. Die erste CIA-Operation nach dem Zweiten Weltkrieg – in Italien, zur Beeinflussung der demokratischen Wahlen – ist nur ein Beispiel von vielen. Ob in Lateinamerika, im Nahen Osten, Südostasien oder Europa: Das Buch dokumentiert akribisch, wie oft die USA Regierungen gestürzt, Kriege geführt oder politische Systeme manipuliert haben – stets im Namen der „Freiheit“, aber oft mit katastrophalen Folgen für die betroffenen Länder.
Daniele Ganser schafft es, komplexe geopolitische Zusammenhänge verständlich zu erklären, ohne ins Verschwörerische abzudriften. Stattdessen belegt er seine Aussagen mit offiziellen Dokumenten, Zitaten und historischen Fakten. Besonders bedrückend ist die Erkenntnis, wie sehr demokratische Prinzipien und Menschenrechte geopfert wurden, wenn sie den strategischen Interessen im Weg standen.
Das Buch ist eine eindringliche Mahnung, Geschichte nicht zu vergessen – und sie aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Wer sich für Politik, internationale Beziehungen und kritische Zeitgeschichte interessiert, sollte dieses Buch unbedingt lesen.