In seinem bisher wohl finstersten Band lässt Gil Ribeiro den charmanten Schauplatz Fuseta mit Schatten überziehen. Die heitere Küstenatmosphäre weicht einem dichten Netz aus Mord, Verrat und menschlicher Abgründigkeit.
Besonders eindrucksvoll ist die Entwicklung der Beziehung zwischen Graciana und Carlos. Wo zuvor eher kollegiale Zuneigung zu spüren war, öffnet sich in Dunkle Verbindungen ein emotionales Fenster: Ihre Bindung wirkt verletzlicher, tiefer – fast so, als spiegelten sich die Verwicklungen des Falls auch in ihrer eigenen Vergangenheit wider. Diese Dynamik verleiht dem Roman nicht nur psychologische Tiefe, sondern auch eine menschlich greifbare Wärme, die im Kontrast zur düsteren Kriminalhandlung steht.
Ribeiro gelingt es, Spannung und Charakterentwicklung meisterhaft zu verweben. Die Frage, wie weit Menschen gehen, um Schuld zu tilgen oder Rache zu üben, hallt lange nach. Es ist ein Roman, der den Leser aufwühlt und berührt – und dabei nie seine poetische Stimme verliert.