Nach der Geburt meines Sohnes war ich komplett überwältigt und hatte mir fest vorgenommen, alles richtig zu machen. Ich wollte immer verfügbar sein, perfekt funktionieren und für ihn nur das Beste haben und machen. Doch je mehr ich versuchte, allem und allen gerecht zu werden, desto mehr verlor ich mich selbst. In dieser schwierigen Phase war „Bindung ohne Burnout“ von Nora Imlau für mich wie ein Lichtblick – ehrlich gesagt fast lebensrettend.
Dieses Buch hat mir geholfen zu verstehen, dass ich mein Kind liebevoll begleiten kann, ohne mich selbst ständig zu überfordern. Dass es nicht nur okay, sondern notwendig ist, auch auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten. Dass eine gute Bindung nicht davon abhängt, immer alles zu geben – sondern davon, wie präsent und authentisch ich im Rahmen meiner Möglichkeiten bin.
Besonders hilfreich ist für mich die Energie-Ampel, die mir zeigt, wann ich mich zurücknehmen darf. An Tagen, an denen ich innerlich schon angespannt bin, erinnert sie mich daran, dass ich nicht das Backbuch rausholen und noch einen Kuchen zaubern muss – sondern dass es völlig in Ordnung ist, in die Bäckerei zu fahren und einen Kuchen zu kaufen. Diese einfache, aber wirkungsvolle Methode hat mir im Alltag unglaublich geholfen, meine Energie und Ressourcen bewusst wahrzunehmen und so einzuteilen, dass ich gar nicht erst in den roten Bereich komme.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den das Buch bei mir bewirkt hat, betrifft meine Beziehung zu meinem Mann. Ich habe gelernt, mehr mit ihm zu kommunizieren und direkt anzusprechen, wenn mir etwas zu viel wird oder mich etwas beschäftigt. Ich darf seine Unterstützung annehmen und muss nicht alles allein schaffen. Das hat unsere Partnerschaft gestärkt und mir gezeigt, dass wir gemeinsam den Elternalltag besser bewältigen können.
Was mich an diesem Buch besonders berührt hat: Nora Imlau begegnet ihren Leser*innen mit so viel Verständnis, Wärme und Mitgefühl. Es geht nicht um starre Erziehungskonzepte, sondern um Selbstfürsorge, realistische Erwartungen und eine ehrliche Verbindung zu unseren Kindern. Sie nimmt den Druck raus, der gerade bei bindungsorientierten Eltern oft so präsent ist. Statt Perfektion fordert sie Menschlichkeit – und das fühlt sich wie eine Befreiung an.
Ich greife auch jetzt, nachdem ich das Buch durchgelesen habe, immer wieder zu bestimmten Passagen zurück. Es ist wie ein sicherer Anker, wenn ich in Selbstzweifeln versinke oder mich frage, ob ich „genug“ bin. Und jedes Mal finde ich eine kleine Erinnerung, eine kluge Einsicht, die mich wieder ins Gleichgewicht bringt.
Ich wünsche jeder Mutter – und eigentlich jedem Elternteil – dieses Buch. Nicht als Rezeptbuch für die perfekte Erziehung, sondern als ehrliche, bestärkende Begleitung auf dem oft überwältigenden Weg durchs Elternsein. Für mich war es ein Wendepunkt. Und ich bin sicher, dass es auch anderen genauso viel Kraft geben kann.