Von diesem Autor bin ich eigentlich grosser Fan: Die Schatzinsel, David Balfour, Jekyll & Hyde und viele weitere, aber mit dem “Master von Ballantrae” konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Zwar richtig gute Voraussetzungen für ein spektakuläres Drama (zwei sich nicht so grüne adlige Brüder, der eine ein Heisssporn, Draufgänger und Abenteurer, der andere ein richtiger Langweiler, blass und nichtssagend. Der Langweiler stiehlt dem älteren Bruder die Frau, als dieser im Krieg ist, eignet sich dessen Titel an und setzt sich im väterlichen Schloss fest, eines Tages kehrt der Bruder überraschend zurück und man fürchtet wohl zu recht, dass es jetzt richtig Aerger gibt), das irgendwie belanglos vor sich hinplätschert, es wird viiiiiiiel geredet, gestritten, die Stirn gerunzelt, und ständig gibts Nervenzusammenbrüche, halbgare Duelle, Hysterie und Ohnmachtsanfälle. Irgenwann gings mir dann auf die Nerven.
Lesenswert sind die Passagen, die în Uebersee spielen (Indien, Ostküste der USA), aber leider sind diese Teile recht kurz. In diesen Passagen blitzt das Genie des Robert Louis Stevenson auf, aber eben…all das verpufft dann wieder, wenn sich die beiden Brüder wieder in die Haare geraten….wie alte Waschweiber streiten sie sich und irgendwann bei der Lektüre wünscht man sich, dass sie sich endlich gegenseitig um die Ecke bringen. Schade eigentlich, ich hab mehr erwartet….