Mein erster Agatha Christie, aber sicher nicht der letzte..
Ich bin nun schon mein Leben lang in der Bücherwelt unterwegs und hatte doch noch nie einen Krimi von Agatha Christie gelesen. Dies musste ich schleunigst ändern.
Zu Beginn fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil war ungewohnt altmodisch. Doch schon nach wenigen Seiten hatte mich das Buch gepackt und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe mitgefiebert, mitgerätselt und war durchweg gefesselt.
Eine der größten Stärken von “Mord im Pfarrhaus” liegt für mich in der Figurenzeichnung. Sie sind herrlich skurril, lebendig und mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Besonders die Dialoge zwischen dem Pfarrer und seiner Frau habe ich genossen, ebenso wie das ganze Dorf mit seinen tratschenden alten Damen. Einfach wunderbar. Natürlich gibt es auch Klischees, aber man muss das Buch im Kontext seiner Zeit betrachten gerade das macht seinen Charme aus.
Der Fall selbst war clever konstruiert und durchgehend spannend. Keine Seite kam mir langweilig vor. Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln und hatte keine Ahnung, wer der Täter sein könnte.
Etwas überrascht war ich allerdings, dass die Geschichte aus der Sicht des Pfarrers erzählt wird und Miss Marple nur eine eher kleine Rolle spielt. Dennoch habe ich die alte Dame schnell ins Herz geschlossen.
Eines steht für mich fest: “Mord im Pfarrhaus” wird ganz bestimmt nicht mein letztes Buch von der Grande Dame des Krimis sein.