“Kein Mensch kann nur gut oder nur schlecht sein” - diese philosophische Aussage erscheint mehrmals im Buch “Bad Blood” von Sarah Hornsley. Und beim Lesen der 398 Seiten kommt es einem doch eher so vor, dass das Schlechte in der Familie von Justine Stone die Überhand hat. Die psychische Belastung und das Seelenleben sind fortwährende Bedrohungen für Justine und deren Familie. Die authentischen und interessanten Protagonisten versuchen verzweifelt und unerbittlich, das eigene Leben zu retten und die Wahrheit zu vertuschen. Der Leidtragende der Story ist Jake, Justines erste grosse Liebe, der vor 18 Jahren aus ihrem Leben verschwand. Sein Schicksal ist in ihren Händen. Steht sie zu ihm oder baut sie ihr Leben weiter auf Lug und Trug auf?
Im Verlaufe des Thrillers steigert sich die Spannung bis ins Unerträgliche, weil das zu erwartendes Unheil für die Familie scheinbar nicht zu verhindern ist oder neue Bedrohungen hinzukommen. Das Buch lebt in einer gut verständlichen Sprache und mit den eingebauten “DAVOR-Einschüben” von Spannungselementen. In der Mitte des Buches jedoch fehlt es etwas an Nervenkitzel. Auf der Zielgeraden überstürzen sich die Ereignisse und es kommt zum ultimativen Wendepunkt, mit welchem ich nicht gerechnet habe. Hier konnte die Autorin mich nochmals mit intensiver Spannung an die Seiten fesseln, bevor ich das Buch nun fertiggelesen habe und ins Regal lege.