Auf gerade mal 140 Seiten webt Reto Stampfli - Kantilehrer, Philosoph, Theologe, Germanist, Rugbyspieler und ehemaliges Mitglied der Schweizer Garde - in diesem Erzählband ein dichtes Netz aus seinem reichhaltigen Wissens- und Erfahrungsschatz. Bibelexegesen sind darin genauso zu finden wie jugendliche Mutproben, scharfe, einprägsame Figurenporträts sowie Landschaftseindrücke aus Wien, Rom und der Schweiz. Nicht immer erschliessen sich dem Leser die zahlreichen Anspielungen auf die Kirchen- und Philosophiegeschichte sowie die ironische Pointe, die den Erzählton durchzieht. Aufgrund der Informationsdichte habe ich das Buch gerne, jedoch in kleinen und kleinsten Häppchen gelesen und dadurch so etwas wie einen meditativen Rhythmus erzielt. Ein Stück Zeitgeschichte aus dem 20. Jh. seit der ersten Mondlandung aus einer nachdenklichen Ich-Perspektive.