3.5⭐ Lilly Lucas versteht es wie kaum eine andere, Wohlfühl-Romance auf den Punkt zu bringen. Auch in ihrem neuesten Werk entführt sie uns in ein wunderschönes, atmosphärisches Setting, das eine perfekte Mischung aus Sommer, Sonne und Wohlbefinden verspricht.
Die Ausgangsidee ist charmant: Gemeinsam mit der Profi-Tennisspielerin Louisa reisen wir nach Hawaii. Die detaillierten Beschreibungen des Ortes haben bei mir sofort Fernweh ausgelöst, und ich hatte das Gefühl, mit den Figuren zusammen die Insel zu erkunden. Der humorvolle Schreibstil sorgt zusätzlich dafür, dass die leichte Sommerstimmung nie zu kurz kommt.
Allerdings merkt man, dass aufgrund der Kürze des Buches tiefere Dramatik oder große Wendungen fehlen. Für alle, die eine leichte Lektüre suchen, ist das jedoch kein Nachteil.
Leider gab es einige Aspekte, die mich beim Lesen gestört haben. Besonders aufgefallen ist mir, dass die beiden Hauptfiguren für ihr Alter oft etwas zu unreif wirken. Ein weiteres Problem ist die Kommunikation zwischen den beiden. Es gibt keine Misskommunikation(zum Glück), aber auffällig wenig Kommunikation. Sie verbringen viel Zeit miteinander, aber wirklich tiefe Gespräche oder lustige Dialoge bleiben aus. Hier hätte ich mir mehr ausgearbeitete Dialoge gewünscht, um die Beziehung zwischen den beiden greifbarer zu machen und sie besser verstehen zu können. Ihre Beziehung wirkte generell etwas oberflächlich – was besonders zum Ende hin noch einmal deutlich wird, als gewisse Entscheidungen einfach zu plötzlich kommen, weil eine tiefere Entwicklung der Charaktere und ihrer Beziehung ausbleibt.
Man erfährt erstaunlich wenig über Louisas Innenleben, obwohl das Buch aus ihrer Perspektive erzählt wird. Das macht es schwer, eine tiefere Verbindung zu ihr aufzubauen. Gerade mit der ganzen Tennis-/Leistungsthematik und auch Vinces Erfahrungen damit hätte es so viel Potenzial gegeben. Aber ich denke nicht, dass Lilly Lucas mit diesem Buch diese Richtung einschlagen wollte, daher kann ich das auch nicht wirklich kritisieren. Gestört hat mich nur, dass Vincents Meinungsumschwung (nach den sehr nachvollziehbaren Argumenten) nicht gerade überzeugend wirkt. Die angeblich unüberwindbaren Probleme verschwinden sehr schnell und unkompliziert. Das Ganze wirkt daher etwas unauthentisch, und ein paar mehr Seiten wären hier wirklich toll gewesen. Auch verläuft die „Enemies-to-Lovers“-Story (bewusst in Anführungszeichen) irgendwann einfach im Sand, was meiner Meinung nach Vince und Kay leider nur noch charakterloser erscheinen lässt. Schade finde ich ausserdem, dass Laurie, sobald sich die Hauptpersonen annähern, links liegen gelassen wird. Aber vielleicht soll das auch einfach nur Lust auf den nächsten Band machen.
Trotz der Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen, da ich eine locker-flockige Lovestory erwartet habe – und genau das bekommen habe. Die Atmosphäre und die Beschreibungen von Hawaii sind wirklich gelungen. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen, sodass man sich schnell durch die Geschichte bewegt. Für Fans von Wohlfühl-Romance ist es auf jeden Fall eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch