Judith Mertin und Markus Kaiser, Band 2: Ein Geldtransporter wird überfallen, dabei kommt ein Polizist ums Leben. Die tödliche Kugel wurde jedoch nicht von den Räubern abgefeuert. Das Team Markus Kaiser und Judith Mertin vom Kölner KK11 sollen auf Geheiss ihres Chefs intern ermitteln. Überraschend, denn dafür wäre eigentlich eine andere Abteilung zuständig. Als im Keller des Opfers eine nicht registrierte Waffe gefunden wird, müssen Kaiser und Mertin tief ins unbekannte Darknet eintauchen. Sie stossen auf ein kriminelles Netzwerk und auf Opposition in den eigenen Reihen…
Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit durchschlagendem Effekt – passt sehr gut.
Dies ist Band 2 der Reihe, kann aber unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Wer diesen jedoch kennt, weiss, dass die Beziehung im Team Kaiser und Mertin sehr durchwachsen ist, um es mal diplomatisch zu sagen. Die schlechte Stimmung nimmt hier noch zu, so dass es mehr als einmal knallt.
Judith ist traumatisiert von ihrem letzten Fall, lässt sich aber nicht helfen. Sie ist stets gereizt und springt ihrem Gegenüber fast bei jeder Aussage ins Gesicht. Auch Markus kämpft mit seiner psychischen Verfassung – das Burnout ist zwar überstanden, aber er muss dafür sorgen, dass er nicht mit wehenden Fahnen erneut ausbrennt. Die Situation, dass ein Polizeikollege beim Einsatz ums Leben kommt, ist für alle Mitarbeiter schwer. Wiederholt stellen sie sich die Frage, ob der Job dies wert ist. Das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit ist schwer angeschlagen. Und nun jagen Kaiser + Co. einen Geist – so betiteln sie denjenigen, der den Polizisten erschossen hat.
Ökoaktivisten, Waffenfaszination, Kriegsspiele, Darknet – dies sind einige der behandelten Stichworte. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, doch fand ich diese schlechte Stimmung zwischen Judith und Markus sehr ermüdend. Interessant war, als Markus die Hilfe eines IT-Spezialisten benötigt. Als die Fachfrau vorstellig wird, meint er, eine Praktikantin vor sich zu haben. Nun ja, Markus, Du wirst eben auch älter… Das letzte Drittel war temporeich und spannend, daher gibt es von mir 4 Sterne.