Sian Hughes erzählt in Pernen die Geschichte eines Mädchens, das mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter leben muss. Jahre später, längst erwachsen, kehrt sie in Gedanken – und dann auch tatsächlich – zurück: an den Ort ihrer Kindheit, zu den Fragen, die nie gestellt wurden und zu den Wunden, die nie wirklich geschlossen sind.
Was Pernen besonders macht, ist seine Sprache: klar und behutsam. Gerade dadurch wird die Trauer, die Leere, das nicht Ausgesprochene so spürbar. Es wirkt zum Teil schwer und melancholisch, jede Erinnerung trägt Gewicht.
Verlust, Schuld, Verzweiflung, Überforderung, das Schweigen in Familien, die Art, wie Kinder Lücken füllen, für die es keine Erklärungen gibt. Und wie Erwachsene Jahre später noch immer nach Antworten suchen – manchmal vergeblich, manchmal in sich selbst, manchmal mit unendlicher Ausdauer.
Für mich ein trauriger Roman über das Verschwinden – und die Spuren, die bleiben.💔