Die siebenjährige Genevieve wünscht sich nichts sehnlicher als einen Freund. Deshalb verspricht sie einem unbekannten Jungen im Spiegel ihr Herz, doch der Preis ist hoch: Fortan stirbt jedes Lebewesen, das sie mit ihren Händen berührt. Jahre später begegnet sie Arthur, und zum ersten Mal scheint sich ihr sehnlichster Wunsch zu erfüllen. Doch ihr Fluch steht der Liebe im Weg. Trotz aller Widrigkeiten versuchen die beiden, einander näherzukommen. Dies hat für Arthur schreckliche Konsequenzen.
In meinem Inneren schlagen wortwörtlich zwei Herzen für diese Geschichte.
Ein Herz liebt sie. Diese Geschichte ist so traurig und zugleich berührend. Für mich war sie ein Märchen, düster und schön zugleich. Das Setting ist wunderbar gewählt, die Idee originell und toll umgesetzt. Ich habe mit Evie gelitten, ihren Schmerz und ihre Einsamkeit tief gespürt. Ihre stille, verletzliche Seele hat mich bewegt und dass sie trotz allem so warmherzig und mitfühlend bleibt, hat mich tief beeindruckt.
Doch mein zweites Herz hatte Mühe mit dem Buch.
Evie wirkt oft unglaublich naiv. In meinen Augen benimmt sie sich stellenweise kindlicher, als es ihrem Alter entspricht. Während für mich gewisse Zusammenhänge längst klar waren, tappte sie weiterhin im Dunkeln. Das hat mich manchmal wirklich frustriert. Zudem verwendet die Autorin ein Stilmittel, das mir zunehmend auf die Nerven ging: häufige Wortwiederholungen. Zum Beispiel: „Nun sinke ich hinab, hinab, hinab.“ Grundsätzlich finde ich so etwas nicht schlecht, aber hier war es mir einfach zu viel.
Trotz meiner Kritik mochte ich die Geschichte – und ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen. Aber ich musste oft den Kopf schütteln und habe mich phasenweise auch etwas geärgert.