In diesem Buch passiert eigentlich nichts, und das ist wunderbar so. Meral Kureyshi beschreibt ganz alltägliche Situationen, von denen man überzeugt war, sie würden nur einen selbst widerfahren. Beziehungsweise sind es Dinge, bei denen man sich nicht mal überlegt hat, ob jemand anderes sie auch erlebt haben könnte. Sie waren zu klein, unwichtig oder gewöhnlich. Umso schöner sie unverhofft im Buch einer anderen Person wiederzufinden. Das gleiche Gefühl, wie wenn man online ein Video einer zufälligen Kindheitserinnerung sieht und feststellt, dass die eigene Vergangenheit nicht so einzigartig war wie angenommen.
Sehr gefreut haben mich auch die Beziehungen zwischen den Charakteren. Besonders die vom Kind, Eric, und der Ich-Erzählerin. Meral Kureyshi hat die Leben mehrer Generationen aneinandergebunden und beschreibt uns nun die Knoten. Das war jetzt sehr metaphorisch, aber das Bild gefiel mir, sorry.
Ein unaufgeregtes, nachvollziehbares, lustiges Buch. War toll!