Flüchtig und einmalig treffen sich Lew und Ana auf der Veranda des Hotels, verlieben sich unsterblich und verlieren sich gleich wieder aus den Augen. Ana, von ihrem Freund lieblos abserviert, steckt fest, ihr Leben scheint gescheitert, und es braucht lange, bis sie den Mut findet, aufzubrechen. Ob sie mit42 noch einen Mann findet, um mit ihm ihren sehnlichsten Wunsch nach Kindern zu erfüllen? Lew dümpelt ebenso vor sich hin und meldet sich als begeisterter Pilot freiwillig zum Krieg. Bald erschrickt er zutiefst über die Gräuel des Krieges, innerlich desertiert er und sucht nach Auswegen. Dramatisch werden die Unmenschlichkeiten des Krieges geschildert, das Elend der zerstörten Städte und der verwundeten und verwaisten Kinder trifft ihn zuinnerst und lässt ihn ungewöhnliche Wege der Hilfe finden, die ihn schlussendlich ins Gefängnis bringen. Ana ringt sich zu einer Auszeit durch und lernt in Margret eine Frau kennen, die sie versteht und auf neue Wege bringt. Auf mysteriöse Weise verschlingen sich die Lebenswege von Ana und Lew – mehr sei nicht verraten.
Der Roman ist leicht zu lesen, rührt aber zutiefst ans Herz, die Absurdität und Widermenschlichkeit des Krieges wird brutal bewusst. Vor allem überzeugt der innere Verlauf der Geschichte: es geht darum, mutig Grenzen – physische und psychische – zu überwinden und in Menschlichkeit zueinander zu finden. Geschickt werden Lebensweisheiten in den Roman eingefügt, die Suche nach Sinn wird zu einem Lebenswerk. Auch wenn dem «Glück» manchmal etwas zu romantisierend nachgeholfen wird, ist es ein überzeugender Versuch, in Zeiten der Putin’schen Aggressionen zur Besinnung zu kommen und sich auf das Wesentliche des Lebens zu besinnen.