O’Donohue ergründet das Wesen der Schönheit aus philosophischer, mystischer, religiöser und spiritueller Sicht (ich habe die deutsche Ausgabe gelesen). Schönheit in Verbindung mit dem Herzen führt zu Gott. Schönheit kann einem im Leben auf unterschiedlichste Weise begegnen oder einen ergreifen; man kann aber auch unter der Abwesenheit von Schönheit leiden. Manche Krise führt aber schlussendlich zu einer Erfahrung von Schönheit, von Ergriffenheit, von Begreifen, von innerem Einwilligen in das Geschehene. O’Donohue gelingt es, den Reichtum des Lebens in unterschiedlichster Weise aufzuzeigen: in der Musik, in Farben, in Bewegung, in der Imagination, im Makel, schliesslich auch im Tod. Dabei geht er von einem nicht konfessionellen, aber christlichen Gottesbild eines personalen Gottes aus.
Das Buch lädt ein, das Wesen des eigenen Lebens zu hinterfragen und in immer neuer Art und Weise Schönheit zu entdecken in der Natur, in Begegnungen, im Staunen, aber auch im vertieften kontemplativen Betrachten des eigenen Lebens mit all seinen Krisen, Schattenseiten und geglückten Momenten. Einigen mag das Buch schwärmerisch vorkommen; mittels der Annäherung an das Wesen der Schönheit und seiner Wirkung im Leben führt der Autor in kontemplative und spirituelle Tiefen des eigenen Lebens. Lesenswert, und in Häppchen zu geniessen.