Hallo
Anbei meine Rezessionen zum Debutroman vom Alex Flach.
Rezension zu Luzifers Burnout
Luzifers Burnout war für mich eine echte Überraschung – charmant, witzig und voller Charisma. Das Buch liest sich unglaublich flüssig, mit einem Erzählton, der gleichzeitig leichtfüssig und tiefgründig ist. Ich musste oft laut lachen und war doch immer wieder zum Nachdenken angeregt – besonders über die Frage, wann wir zuletzt etwas selbstlos getan haben, ohne es wirklich zu merken.
Besonders fasziniert hat mich die Idee, Himmel und Hölle als moderne Gesellschaften darzustellen. Auf eine solche Umsetzung muss man erst einmal kommen! Alex schafft es, auf unterhaltsame Weise eine erstaunlich reflektierte und originelle Welt zu kreieren, die genauso absurd wie nachvollziehbar wirkt.
Ein besonderes Highlight für der CEO: Seine schlemmige, CEO-hafte Art, seine verqueren Gedankengänge und sein ewiges Lavieren – obwohl er angeblich allwissend ist – fand ich urkomisch. Er lässt sich immer eine Hintertür offen und will unter keinen Umständen das Gesicht verlieren. Diese Figur ist herrlich widersprüchlich und gleichzeitig extrem unterhaltsam.
Was ich besonders spannend fand, war die Darstellung von Luzifer selbst. Grundsätzlich hat Alex mit seinen Überlegungen vollkommen recht: Wir alle tragen das Gute und das Böse in uns – und genau das zeigt diese Geschichte auf eindrückliche Weise. Luzifer wird hier nicht als eindimensionales Sinnbild des Bösen dargestellt, sondern als vielschichtige, äusserst sympathische Figur mit nachvollziehbaren Gedanken und inneren Konflikten.
Gerade das macht das Buch so besonders: Es fordert heraus, unsere festgefahrenen Vorstellungen zu hinterfragen. Doch genau darin liegt auch die Schwierigkeit – denn wir alle sind in gewisser Weise indoktriniert worden. Es fällt nicht leicht, Luzifer nicht automatisch mit dem Negativen gleichzusetzen. Diese Geschichte schafft es jedoch, einen anderen Blickwinkel zu eröffnen – und das mit Humor, Tiefgang und erstaunlicher Leichtigkeit.
Gegen Ende war ich dann allerdings etwas verwirrt: Alles ging plötzlich sehr schnell. Ayla ist auf einmal bei Collette – ich war aber der Meinung, sie übernimmt nun Luzifers Position? Was mit Luzifer geschieht, bleibt unklar. Und die wichtigste aller Fragen: Sind Ayla und Luzifer nun ein Paar – oder nicht?
Trotz diesem etwas überhasteten Schluss freue ich mich sehr auf den zweiten Teil. Ich hoffe, er erscheint sehr bald!!!!
Luzifers Burnout ist ein Buch mit Witz, Tiefe und Herz. Eine klare Leseempfehlung für alle, die intelligentes Entertainment mit originellen Ideen schätzen.