in einer Geschichte, in der eine sehr von sich überzeugte Journalistin die zentrale Rolle spielt.
Ein faszinierender Roman über die Macht und den Zauber der Worte, aber auch die Macht der Medien und wie schmal der Grat ist, wie Ereignisse publik gemacht werden. Wie sollen die Journalist:innen die Wahrheit präsentieren? Hella Karl schreibt ganz ungeschminkt, was eine Schauspielerin ihr gesagt hat - “schau zu, dass du es wegkriegst” - das Kind, das sie vom Intendanten des Theaters erwartet. Er hat sie zur Abtreibung gezwungen. Der Intendant ist immer wieder sexuell übergriffig. Nach der Veröffentlichung des ausführlichen Artikels, verliert er seine Anstellung. Er begeht Suizid und Hella Karl wird beschuldigt, ihn mit ihrem Artikel dahin getrieben zu haben. Was sind nur Sensationsmeldungen? Wo hört es auf damit, die Dinge wirklich zu benennen? Im Leben von Hella Karl, die selber auch eine dominante Person zu sein scheint, gerät alles ins Trudeln. Was die Hauptprotagonistin betrifft, wird in diesem Roman die Differenz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung gezeigt.
Das Ende war etwas seltsam - es lässt für mich offen, ob Hella gestorben ist, oder noch lebt.
Die Fasane erscheinen hin und wieder - immer in Momenten, wo Hella etwas entspannt wirkt, nicht so getrieben von ihrem Karrieredenken und ihrem Geltungsdrang.
Die Sprache der Autorin ist ungeheuer präzis. Es gibt Details, die einem richtig ins Auge stechen. So schreibt sie “psychisch verstoffwechseln” - das lässt einen mehr nachdenken, als psychisch verdauen, welches so alltäglich ist.
Ich habe das Buch schon vor einigen Tagen fertig gelesen und es hat noch immer eine starke Wirkung auf mich. Ich werde es kaum vergessen.