Dank der Leserund von BookCircle bin ich auf dieses Buch gestossen. Das Buch überzeugt auf den ersten Blick durch eine liebevolle Gestaltung – vom Cover bis hin zu den farbigen Seitenrändern. Besonders schön fand ich, dass die Kapitelüberschriften auf Englisch sind. Oft verlieren Titel an Klang auf Deutsch.
Inhaltlich war der Einstieg für mich als Frau nicht ganz einfach – die Thematisierung von Sexismus ist zwar unangenehm zu lesen, aber wichtig und mutig umgesetzt.
Der Mittelteil war für mich jedoch ein zäher Teil des Buches. Und ich hatte Mühe, der Welt und ihrer Logik zu folgen. Besonders der Weg in den Untergrund und die Begegnung mit der männlichen Hauptfigur wirkten auf mich teils unklar und schwer vorstellbar. Erst nach ihrer Rückkehr in die Stadt nahm das Worldbuilding für mich wieder an Fahrt auf, und das Lesen wurde spürbar angenehmer.
Die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren entwickelt sich langsam, aber glaubwürdig. Schön fand ich, dass beide einander ernst nehmen und versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen – auch wenn sie nicht immer ganz ehrlich zu sich selbst sind. Das macht ihre Beziehung nachvollziehbar.
Die Grundidee der Geschichte hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Hätte der Mittelteil etwas mehr Spannung und Klarheit gehabt, wäre das Buch für mich ein echtes Highlight gewesen. So musste ich mich stellenweise etwas durchkämpfen. Daher nur 3 Herzen von mir.
Das Ende jedoch hat vieles wettgemacht. Es war emotional, stimmig und hat mich positiv überrascht. Emily Bähr hat es geschafft, den Faden wieder aufzunehmen und einen gelungenen Abschluss zu liefern.
Fazit: Ein Buch mit einer starken Idee, einem eindrucksvollen Anfang und einem gelungenen Ende – auch wenn der Mittelteil etwas an Fahrt verliert.