Durch einen TV Beitrag zum Thema, bin ich auf die Autorin und das Buch aufmerksam geworden. Als geschichtlich interessierte Person, hat das Buch dann meinen persönlichen Geschmack leider nicht getroffen. Ich war kurz davor beim Vorwort auszusteigen, das bereits hier sehr stark politisiert wird. In den einzelnen Kapiteln wird dann zwar an Beispielen und an einzelnen Biografien erläutert wie die jeweilige Protagonistin um ihrem Erfolg oder Ruhm gebracht wurde. Jedoch nimmt den Hauptteil eines jeden Kapitels die Kritik der Autorin an marginalisierten Gruppen in unserer heutigen Gesellschaft ein. Immer wieder verfällt das Thema auf die ungleiche Stellung und Behandlung aller aktuell gesellschaftlich diskutierten Gruppen, Gruppierungen und Communities zurück. Es wird fast schon der Zeigefinger erhoben und der Leser darüber nahezu belehert warum und wie schwer diese Gruppen es geschichtlich hatten und aktuell haben. Zudem erfolgt stets die recht einseitige Erklärung, dass die Situation aller dieser Gruppen und vorrangig natürlich die der Frauen auf der Existenz von Männern beruht.
Dies alles mag im aktuellen gesellschaftlichen Kontext sicher seine Berechtigung haben. Da sich die Autorin aber meiner Meinung nach zu sehr darauf konzentriert, geht leider genau das in diesem Buch verloren, was der Titel eigentlich verspricht: eine Auseinandersetzung und die Würdigung von Frauen und deren Leistung, die diese, aus welchen Gründen auch immer, zeitlebens nicht erhalten haben.