Verbotene Liebe, tödliche Spiele, ein Mädchen, dass unverschuldet in diese Situation kommt und sich irgendwie durchschlägt. Hat man schon gelesen. Mehrfach. Und zugegeben, genau das hat mich etwas skeptisch gemacht. Noch so ein Hype-Buch eben. Ich dachte, mich erwartet einfach eine weitere, langweilige Nacherzählung.
Und ja, der Plot ist nicht neu. Aber hier geht’s gar nicht um die Geschichte an sich. Powerless lebt nicht vom Setting. Es lebt von seinen Charakteren. Und wie es das tut!
Die Chemie zwischen den Figuren ist so feinfühlig, so intensiv, so schön, dass ich beim Lesen regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Für die Charaktere allein lohnt sich das lesen, das mitfiebern, das mitleiden.
Paedyn, die Protagonistin, ist eine dieser Figuren, die man nicht einfach nur begleitet, sondern wirklich fühlt.
Sie ist stark, verletzlich, klug – und dabei wahnsinnig nahbar. Echt. Die Beziehung zwischen ihr und wirklich jedem einzelnen im Buch erwähnten Charakter wird so gut beschrieben, das man das Gefühl bekommt, selber zu fühlen was Paedyn empfindet. Die Interaktionen zwischen den Personen sind voller unausgesprochener Emotionen – und doch total greifbar. Irgendwie authentisch.
Der Schreibstil macht es einem aber auch unglaublich leicht sich in dem Buch zu verlieren. Es ist leicht zu lesen, etwas, dass man wirklich mal eben wegsnacken kann. Diese emotionale aufgeladene Dynamik macht es packend und spannend, auch wenn es definitiv nicht neu ist. Es gibt nur wenige Überraschungen, das meiste konnte man definitiv vorher bereits erahnen – aber genau das macht das Buch in meinen Augen so gut. Es ist irgendwie so, als würdest du deine Lieblingsserie zum 10x rewatchen. Du schaust sie nicht, weil du etwas neues erwartest oder auf Überraschungen hoffst, sondern, weil es sich anfühlt wie Heimkommen.