Wilfried Meichtry nimmt uns in seinem Werk Nach oben sinken mit in die Geschichte seiner Kindheit und Jugend im Wallis. Das Buch ist nicht nur eine erzählerische Reise, sondern auch eine Reflexion über die grundlegenden menschlichen Fragen und Kämpfe.
Ein zentraler Fokus des Romans liegt auf dem Begriff der Freiheit, sowohl im äußeren als auch im inneren Sinne. Meichtry führt den Leser durch Szenarien, in denen die Charaktere mit den Grenzen ihrer Freiheit konfrontiert werden – seien es gesellschaftliche Zwänge oder persönliche Dilemmata. Er zeigt eindringlich, dass Freiheit oft weniger ein Zustand, sondern vielmehr eine Sehnsucht oder ein beständiges Streben ist. Dies macht das Werk für LeserInnen, die sich mit dem Konzept von Selbstbestimmung auseinandersetzen, besonders ansprechend.
Das Schweigen nimmt ebenfalls einen bedeutsamen Platz in der Geschichte ein. Meichtry untersucht Schweigen als eine vielschichtige Handlung – mal als Schutzmechanismus, mal als Ausdruck innerer Stärke oder als Quelle von Missverständnissen und Isolation. Seine feinfühlige Darstellung des Schweigens lädt dazu ein, über dessen Rolle in zwischenmenschlichen Beziehungen nachzudenken. Besonders beeindruckend sind Szenen, in denen Schweigen mehr sagt als Worte und die Dynamiken zwischen den Charakteren prägt.
Die Sprache des Romans ist poetisch und durchdrungen von Symbolik. Meichtry verwendet Metaphern und subtile Bilder, die die Themen des Buches verstärken. Der Schreibstil ist klar und dennoch emotional, was den Leser tief in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen lässt.
Nach oben sinken ist ein Werk, das nachhallt und viele Fragen offen lässt – gerade das macht es so faszinierend. Es fordert uns heraus, über unsere eigene Freiheit und unser Schweigen nachzudenken und lädt dazu ein, die Feinheiten des Lebens und der menschlichen Beziehungen zu erforschen.