Protagonist Lute stellt irgendwann im Roman fest, dass er sich wie in einem postmodernen Theaterstück fühlt. Das trifft Handlung und Stil von «Nimm’s nicht persönlich» ziemlich gut. Tom Hofland schreibt als allwissender Erzähler aus wechselnden Perspektiven, Zeiten und er wechselt auch zwischen rasanten Dialogen, kontemplativen Beobachtungen und monologhaften Erinnerungen.
Zentrales Thema ist unser Umgang miteinander – sowohl in einem privaten, als vor allem auch im beruflichen Kontext. Mit reichlich schwarzem Humor und bitterböse zeichnet Hofland das Bild von einer Gesellschaft, die sich hinter vermeintlich unveränderbaren Fakten versteckt und jegliche Verantwortung für ihre Handlungen abgibt. Ob es so schlimm um uns bestellt ist, weiss ich nicht, aber «Nimm’s nicht persönlich» regt dazu an, sich kritisch mit den eigenen Überzeugungen und Handlungen auseinanderzusetzen – und bereitete mir bei der Lektüre zudem viel Vergnügen. Ich mag es, wenn es schräg wird, wenn unsere Vorstellungen von Realität ausgedehnt werden und plötzlich Dinge passieren, die so eigentlich nicht passieren können. Ebenso viel Freude habe ich daran, wenn Autor*innen im Text Details verstecken, die später erneut auftauchen und sich erst dann oder nach und nach zu einem Gesamtbild fügen.
Wer Freude an den Büchern wie denen von Sven Pfizenmeier hatte, wird vermutlich auch «Nimm’s nicht persönlich» gerne lesen.
Aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt von Christiane Burkhardt.