Von Clara Maria Bagus waren mir bisher zwei wunderschöne Märchen bekannt. Ihr neues Buch “Die Farbe von Glück” kommt nun aber als grosse Enttäuschung daher. Ausgehend von Adornos Sentenz “Es gibt kein richtiges Leben im falschen” entwickelt die Autorin aus einer unrealistischen Ausgangslage, ein erzwungener Babytausch, eine arg konstruierte Geschichte, wo sich auf magische Weise alles findet. Das Buch ist voller Klischees, Stereotypen und überladen mit Lebensweisheiten; der Schreibstil ausschweifend und voller gesuchter Wortbilder - wie es ja schon der Titel andeutet - und kann sich nicht entscheiden, ob es nun Liebesroman, psychologischer Thriller oder philosophischer Ratgeber sein will. Offen bleibt am Schluss dennoch die Frage, ob unser Schicksal nun ohnehin vorbestimmt ist, oder wir unser Glück jederzeit selbst in die Hand nehmen können; egal wie bunt es das Leben mit uns treibt. Für mich war das Buch somit leider kein Roman über das Ankommen, sondern definitiv eines zum Weglegen.