Der Zopf meiner Grossmutter war absolut nicht meins. Von Anfang an dominiert die herrschsüchtige Grossmutter das Geschehen – als Wurzel allen Übels manipuliert und kontrolliert sie alles um sich herum. Ihr Enkel, der zunächst Mitleid weckt, verliert nach und nach jede Sympathie, je mehr er sich in das toxische Familienmuster passiv hingibt.
Während man lange hofft, dass er sich aus diesem erstickenden Umfeld befreien kann, wandelt sich die Perspektive gegen Ende völlig: Statt für ihn zu hoffen, bangt man eher um seine neue Familie. Der Roman zeichnet ein bedrückendes Bild von generationsübergreifender Prägung, doch ohne Lichtblicke oder Figuren, die wirklich aus dem Teufelskreis ausbrechen.
Für mich war die Geschichte zu frustrierend. Ein Buch, das sicherlich Wirkung hinterlässt, aber keine, die ich geniessen konnte.