Es gibt wohl kaum jemanden, der nicht von “Das Phantom der Oper” gehört hat. Als Kind schon mochte ich diese “Hauptmusik” und liess es manchmal rauf und runter laufen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich weder das Musical, noch den Film dazu gesehen habe (ja, Schande über meinen Haupt). Ich mag generell so mystische und geheimnisvolle Geschichten. Wie ich aber auf die Titelmusik kam, kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Das es dazu ein Buch gibt, war mir damals unbekannt. Erst vor kurzem hab ich dieses Buch entdeckt und mich informiert: das Musical basiert ja auf das Buch! Also, ich musste es kaufen und lesen. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Ausser einer bildhübschen Frau und einem Phantom mit Maske, hatte ich keinerlei Vorstellungen, um was es sich eigentlich handelt. Bühne frei!
Das Pariser Opernhaus bekommt zwei neue Direktoren. Diese müssen, gemäss der Aufforderung der vorherigen Direktoren, eine Art Vertrag unterzeichnen, wo komische Bedingungen aufgelistet sind. Unter anderen darf eine bestimmte Loge nicht an Gästen vermietet werden, weil es dem “Phantom der Oper” gehöre, sowohl auch, dass die Direktoren monatlich 20′000 Francs an “Es” auszahlen müssen. Die Direktoren machen sich zuerst noch lustig darüber, doch schnell passieren merkwürdige Dinge in der Oper und den beiden wird klar, dass sie lieber tun sollten, was im Vertrag steht. Nebst einem Toten und einem abgestürztem Kronleuchter, wird auch noch die berühmteste Sängerin Christine Daaé mitten im Akt entführt. Man hört Getuschel, dass es sich um einen Geist handle, oder eben um dieses Phantom. Doch was hat das Phantom mit den ganzen Vorfällen zu tun? Raoul, der Christine schon seit Kindesbeinen kennt und ihr Herz schenkt, versucht mit allen Mitteln hinter das Geheimnis zu kommen, um seine Liebste ganz für sich zu haben. Doch er ahnt nicht, dass er einen sehr starken Konkurrenten hat, der vor Eifersucht rast.
Die Sprache ist schon sehr elegant. Manchmal hatte ich Mühe ihr zu folgen, aber sie passt in dieser Zeit und auch zum Setting selbst. Wir lernen viele Charaktere kennen und zu Beginn weiss man gar nicht, was eigentlich passiert ist. Nur Stück für Stück erfahren wir das Geheimnis vom Phantom und wie Christine in dieser ganzen Sache hineingeraten ist. Das Phantom ist schon ein sehr raffinierter Mann, der aber einen sehr grossen Charme hat. Ich konnte ihn nicht wirklich als den “Bösen” abstempeln, denn ich verstand irgendwo sein Handeln. Die Direktoren fand ich richtig nervig und zum Teil kindisch. Sie mochte ich gar nicht. Bei Raoul war ich mir zuerst nicht ganz so sicher. Seine Avancen waren zwar schmeichelnd, aber ihn fand ich doch etwas zu schwach. Mental schwach. Ich konnte hierzu Christines Interesse an ihn nicht nachvollziehen, aber vielleicht war das früher so normal. Apropos, ich kann mich immer noch nicht entscheiden ob ich sie mag. Aber naiv war sie schon, verstand aber auch danach ihre Sorgen. Jedenfalls, ab der Mitte wurde es richtig spannend und man wollte nur noch wissen, was aus dem Phantom, Christine und Raoul wird. Das Ende hat mir allerdings nicht wirklich gefallen, das hatte ich nicht kommen sehen und erwartete etwas anderes. Obwohl mir der Schreibstiel recht gut gefiel, hatte ich dennoch ab und zu Mühe, mir die Beschreibungen vorzustellen. Wie den Untergrund zum Beispiel. Oder auch einzelne Fremdwörter, die ich zuerst nachschlagen musste. Ausserdem haben sich an vielen Stellen die Szenen gezogen, dass ich kurz keine Lust hatte weiterzulesen. Aber das ist auch Geschmacksache.
Fazit: ein wirklich schön schauriger Klassiker, den man einmal gelesen haben sollte.