Zu Hexenbüchern sage ich eigentlich nie nein, besonders natürlich, wenn ich mit anderen Büchern des Autors bereits gute Erfahrungen gemacht habe, so wie es hier der Fall ist. Tatsächlich hatte ich das Buch aber nicht wirklich auf dem Radar, bis die Leserunde angekündigt wurde, aber der Klappentext klang unglaublich vielversprechend.
Das Buch konnte mich dann auch von Anfang an packen, allein schon weil es einerseits sehr erfrischend ist, dass Hexen hier nicht ein riesiges Geheimnis in dieser Welt sind und andererseits auch, weil ich den Zusammenhalt der direkten Familie wirklich mag, was auch nicht selbstverständlich ist, weil gerne meist noch irgendjemand eingebaut wird, der dem Protagonisten das Leben schwer macht. Das sind für mich schon einmal grosse Pluspunkte.
Der nächste grosse Pluspunkt bekommt dann auch das Haus selbst. Ich liebe Silvercrest Manor und den etwas schrägen Charakter des Hauses. Für solche Figuren in Büchern lebe ich.
Auch der Aufbau selbst ist wirklich grossartig gestaltet. Die Tage wiederholen sich zwar und anfangs auch, ohne dass Marissa es bemerkt, aber dennoch wurde mit jedem gleichen Tag neue Details aufgeweckt und einiges anders gemacht, sodass keiner davon sich jemals langweilig anfühlte. Und als ihr danach auch bewusst ist, was Sache ist, wird es erst recht spannend.
Das einzige Minus, welches auffällt, ist aber tatsächlich, dass die grosse Auflösung durch einen kleinen Fehler so eigentlich gar nicht möglich sein kann. Es hat mich jetzt auch nicht gestört, aber es ist natürlich etwas schade, dass beim zentralen Punkt des Buches etwas übersehen wurde. Die Lösung ist noch immer sehr gut und ich mag natürlich sehr, wie es das Buch auch perfekt abrundet, aber der Fehler bleibt eben.
Letztendlich kann das Buch aber noch immer klar strahlen. Alles darin wurde wirklich gut aufgebaut und für die Tatsache, dass sich die Geschichte natürlich am wiederholt gleichen Tag abspielt, wurde wirklich extrem viel reingepackt, sodass das Buch auf keiner Seite langweilig war. Ich habe das Buch so innert kürzester Zeit verschlungen. Von mir gibt es daher auch klare fünf Sterne dafür.