Zora Neale Hurstons Their Eyes Were Watching God ist ein Roman, der nicht nur durch seine Geschichte, sondern auch durch seine Sprache beeindruckt. Die Sprache (African-American Vernacular English oder AAVE) macht das Lesen zwar herausfordernd, trägt aber entscheidend zur Authentizität der Figuren und ihrer Welt bei. Besonders Janies Entwicklung – von einer jungen Frau, die nach Liebe sucht, zu einer, die ihre eigene Stimme findet – macht den Roman so eindringlich.
Die Geschichte ist von Tragik durchzogen. Janies Weg führt sie durch drei Ehen, von gesellschaftlichen Erwartungen über Besitzansprüche bis hin zur aufrichtigen Liebe. Dass das Ende absehbar ist, wenn man Zadie Smiths Vorwort liest, nimmt nichts von seiner Wucht. Es bleibt ein Moment, der schwer im Magen liegt – ein unausweichlicher Schicksalsschlag, der trotzdem schmerzt.
Hurstons Werk ist nicht nur eine kraftvolle Erzählung über eine schwarze Frau im frühen 20. Jahrhundert, sondern auch eine poetische Reflexion über Freiheit, Liebe und das Streben nach einem selbstbestimmten Leben. Ein Roman, der lange nachhallt.