Das Buch hat meine Erwartungen übertroffen – ich wusste anfangs nicht genau, was mich erwartet, aber es hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der sachliche, aber in den richtigen Momenten emotionale Schreibstil zieht sich konsequent durch alle Kapitel, und jeder Fall war auf seine Weise spannend und aufschlussreich.
Besonders beeindruckt hat mich die Erkenntnis, dass Recht nicht unbedingt Gerechtigkeit bedeutet. Es gab viele Momente, in denen ich mich gefragt habe, wie ich selbst in einer solchen Situation handeln würde. Besonders erschütternd fand ich die Idee, dass manchmal keine Strafe für den Täter schwerwiegender sein kann als eine Strafe – weil sie ihn dazu zwingt, mit seiner Tat ins Reine zu kommen.
Der Fall von Dembe hat mich emotional am meisten mitgenommen. Vor allem das Ende war bewegend: Die Art, wie er die Wahrheit für den Frieden eines anderen Menschen verdrehte, hat mich tief beeindruckt. Es hat mich daran erinnert, dass Wahrheit und Moral nicht immer so klar sind, wie wir sie gerne hätten.
Ein kleiner Kritikpunkt war für mich das Ende des Buches – nicht, weil es schlecht war, sondern weil es nicht meinen Erwartungen entsprochen hat. Doch genau das hat mir noch einmal verdeutlicht, dass nicht immer alles so ausgeht, wie man es sich denkt oder wünscht.
Ich würde „Dunkle Momente“ jedem empfehlen, der seine eigene Grundeinstellung und vielleicht auch ein wenig seine Naivität auf die Probe stellen möchte. Besonders spannend ist es für Menschen, die fest davon überzeugt sind, immer moralisch richtig zu handeln – denn dieses Buch zeigt, dass es oft nicht so einfach ist.