Joanna Gaines ist vielen bekannt aus der TV-Serie „Fixer Upper“, in der sie mit ihrem Mann Chip heruntergekommenen Häusern zu neuem Leben verhilft. Mit ihrem Unternehmen Magnolia bringt sie ihre Liebe zum Essen, zur Familie und zum Wohnen zum Ausdruck. Das vorliegende Buch enthält ihre persönliche Geschichte und die Anregung, die Story des eigenen Lebens schriftlich festzuhalten, denn „jeder Teil deiner Geschichte zählt.“
Erster Eindruck: Ich mag grundsätzlich keine Schutzumschläge, und schon gar nicht ⅔-Schutzumschläge. Mir war vom Internet her nicht bewusst, dass der schwarze Teil ein Schutzumschlag ist. Das Foto scheint ein Schnappschuss zu sein, aber es wirkt alles ziemlich düster. Das Kinderfoto auf dem Hardcover selbst ist süss, aber es ist klar, dass ein Erwachsenenfoto von Joanna nötig ist, denn bekannt wurde sie der Öffentlichkeit ja erst als Erwachsene.
Ich „kenne“ Joanna aus dem Fernsehen – selbstverständlich kenne ich sie natürlich überhaupt nicht. Ich war gespannt darauf, was Joanna zu erzählen hat und freute mich, ein wenig in ihr Leben hineinblicken zu können. Joanna berichtet aus ihrer Kindheit, wo sie aufgrund ihres Aussehens gehänselt wurde. Das zeigt, dass Kinder einfach brutal sein können und sich dabei – leider – nicht bewusst sind, was sie damit anrichten. Es hätte mich interessiert, ob ihre Schwestern das auch so erlebten. Des Weiteren erzählt sie von ihren Eltern, ihrem Mann Chip und den Kindern sowie ihrem Unternehmen. Sie ist eine Perfektionistin, die sich dadurch selbst unter Druck setzt. Das ist ihr sehr wohl bewusst. Das Aufschreiben ihrer persönlichen Geschichte hilft ihr, Vergangenes zu hinterfragen und gegebenenfalls neu zu bewerten, um gestärkt in die Zukunft zu gehen. Sie erwähnt, dass ihr Fragen nach dem Sinn ihres Lebens oft den Schlaf rauben. Diese Sinnfrage kenne ich zur Genüge (glücklicherweise raubt sie mir aber nicht den Schlaf).
„Aber ich vertraute darauf, dass das Aufschreiben meiner Geschichte mir Selbstvertrauen, Frieden und ein grösseres Verständnis, für wen und für was ich in Zukunft leben wollte, geben würde.“ Ich hoffe sehr, dass dies für Joanna in Erfüllung gegangen ist.
Mich hat das Buch leider nicht so begeistern können wie erhofft. Das Philosophieren über die 250 Seiten ging mir zu lang, es hatte zu viele Wiederholungen und Schachtelsätze. Üblicherweise fliessen Schreibfehler nicht in meine Rezension ein. Aber in der vorliegenden Version sind die Fehler so zahlreich, dass ich mich frage, ob für das Lektorat keine Zeit mehr war: fehlende oder doppelte Wörter, fehlende Satzzeichen oder Zwischenräume, falsche Gross- und Kleinschreibung, etc. Mein Lesegenuss wurde drastisch reduziert. Ein Hardcover, das in der Schweiz rund CHF 35.00 kostet, darf nicht so viele Fehler haben! Ich kann der vorliegenden deutschen Buchversion leider nur 2 Sterne geben – wirklich schade.