Erwachsen werden wir biologisch alle - doch wie sieht es ‘intellektuell’ damit aus? Gerade in Glaubensdingen bleiben viele in ihren Kinderschuhen stecken und bleiben dem magischen Denken (unreflektiert) verhaftet - und wer doch ins Reflektieren kommt, steigt schnell mal aus. - Es ist nicht leicht, den Dreh hin zu einem mündigen und erwachsenen Glauben zu finden!
Jürgens analysiert und differenziert mit viel Engagement und Verve. Er legt den Finger auf die wunden Punkte, klagt mitunter auch die institutionelle Kirche an, die der Unmündigkeit wenig wehrt, sie eher befördert und zementiert.
Die Schrift liest sich leicht und flüssig - und ist nicht bloss ‘bereichernd’, sondern ein Fanal, wenn Glaube, dann ein aufrechter, kraftvoller Glaube, der mit Gott ‘auf Augenhöhe’ steht, er steht in unserm Zentrum und wir in seinem. Diese Art zu glauben - und Glauben zu leben (nicht Regeln erfüllen, Leistung erbringen, Opfer aufrechnen, gehorsam nicken…), macht einen frei und offen auf die Menschen hin.
Mit den Worten Jürgens tönt es etwa so:
Für religiösen Kapitalismus und Leistungsdruck ist im Christentum kein Platz mehr.
Dabei polemisiert und kritisiert er nicht einfach nur. Das Gute wird geschätzt und was deformiert wurde, in seine ursprüngliche Form und Absicht zurück geführt. Er bringt das Wesentliche auf den Punkt und zeigt einen Weg dorthin.
Was Jürgens hier für den Glauben formuliert, schickt sich auch für das Leben allgemein. Wie finde ich zu einem aufrechten Gang, wie zu einer echten Freiheit?
Ein guter Wegbegleiter!