Nach dem schweren Autounfall ihrer Mutter werden Tara und Kyle zu ihren Großeltern gebracht – zwei Fremde, die sie noch nie zuvor gesehen haben. Das alte Haus liegt abgelegen am Waldrand. Die Großeltern sind freundlich und warmherzig. Doch schon bald schleicht sich ein beklemmendes Gefühl ein. Schatten, die dort nicht sein sollten. Ein leises Flüstern in der Nacht. Und immer wieder dieses unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden.
“Die Folcroft Geister” ist das dritte Buch, das ich von Darcy Coates gelesen habe. Das Cover zog mich sofort in seinen Bann, und die düster schwarz umrandeten Seiten verstärkten die unheilvolle Atmosphäre. Am Ende des Buches finden sich noch drei zusätzliche Kurzgeschichten.
Doch trotz dieser verheißungsvollen Elemente blieb der Schauer, den ich mir erhofft hatte, aus. Die Geschichte hält zwar eine konstante düstere Grundstimmung, doch echte Gänsehaut wollte sich nicht einstellen. Der Grusel bleibt subtil, schleichend, aber nie wirklich erschreckend. Zudem ist die Sprache recht einfach gehalten, was die Geschichte fast wie eine düstere Erzählung für Jugendliche wirken lässt.
Die Charaktere hingegen sind gelungen – besonders Tara und ihr jüngerer Bruder Kyle, die ich sofort ins Herz geschlossen hatte. Sie tragen die Geschichte und machen sie lebendig, auch wenn sie nicht ganz die Angst erzeugen konnten, die ich mir gewünscht hätte.
Alles in allem ist Die Folcroft Geister eine nette Spukgeschichte für zwischendurch – atmosphärisch, aber nicht furchteinflößend. Die drei Kurzgeschichten am Ende sind solide, aber kein absolutes Highlight. Wer eine leicht gruselige Geschichte für einen dunklen Abend sucht, wird hier fündig – wer jedoch den grösseren Nervenkitzel erwartet, sollte vielleicht zu einem anderen Werk von Darcy Coates greifen.