Das Drama zwischen Ruby und James, das zum Ende von Teil 1 hochgezogen wurde, zieht sich hier durch die ersten Kapitel deutlich länger und mit wirklich wenig Inhalt. Das war schade und etwas nervig, zumal ich es im ersten Teil schon nicht so ganz nachvollziehbar fand:
Die Vertrauensprobleme, die es zwischen Ruby und James gibt, starteten ja vorher, als er ihr vorgespielt hatte, sie nicht zu mögen. Das wurde zwar erklärt, aber zwischen den beiden nicht geklärt. Ich hätte verstanden, wenn Ruby hier gesagt hätte, sie braucht noch etwas Zeit (so lange kennen sie sich ja nun auch noch nicht) und sie besprechen ihren Beziehungsstatus, wenn die Trauerangelegenheiten etwas Zeit hatten. Aber dann wegen eines Kusses unter massivem Drogeneinfluss in einer absoluten Ausnahmesituation so eine Welle zu machen, zum Trösten hinzufahren und ihn dann doch wieder fallen zu lassen, ohne gesprochen zu haben, fand ich für eine rationale Figur wie Ruby nicht verhältnismäßig.
Leider lässt es die Beziehung zwischen den beiden damit nicht mehr wachsen, sondern lediglich auf den großen Wünschne beruhen, die sie miteinander verbinden. Ich hätte mir da eine Nebenfigur gewünscht (etwa Ember oder Rubys Dad), die eine etwas klarere Perspektive darauf anbietet und Ruby hilft, in ihrem Liebeskummer ein paar Dinge zu ordnen.
Umso schöner waren die Entwicklungen um Lydia und Ember, deren Perspektiven man zwischendurch auch lesen darf. Beide werden tiefgründig und sehr angenehm dargestellt, mit nachvollziehbaren Schwächen aber glaubwürdigen Motiven und schönen Dialogen.
Deshalb hielt sich die Motivation für das dritte Buch, auch wenn ich hier zwischendurch genervt auf mein Handy eingeredet habe, wenn Rubys Monologe sich wiederholten und zu keinen neuen Gedanken kamen.
Ein Highlight des Bandes: Oxford und wie Orte und Atmosphäre beschrieben werden