Lichtspiel ist eine Zeitreise in die Anfangszeit des Films und in die Zeit des Nationalsozialismus.
Weitgehend aus der Sicht von G. W. Pabst geschildert, erleben wir seine Zeit in Hollywood und wie er durch Umstände von Goebbels als Filmemacher im großdeutschen Reich engagiert und festgehalten wird. Seine eigentlich kritische Haltung gegenüber der Naziregierung versteckt er zusehends und führt in verschiedenen Projekten erfolgreich Regie.
Kehlmann erzählt ein schweres Thema sprachlich leichtfüßig und dennoch eindringlich. Er streift verschiedene Aspekte, vielfach aktueller denn je. Beispielsweise, wie selbstverständlich andere Kulturen und Hautfarben imitiert wurden („dicke Schicht braune Schminke“), und auch das Heranziehen von KZ Häftlingen aus Mangel an Statisten. Immer wieder offensichtliche oder unterschwellige Drohungen, mit denen Pabst zu seinen Filmen gedrängt wird und deren Sprache er sich mit der Zeit auch zu bedienen wusste.
Eine spannende Reise in die Vergangenheit des Films und eine aufrüttelnde Reise in eine Welt, die wir so hoffentlich nicht wieder erleben müssen.