Dieser Roman, der sich mit Themen wie Körper, Kontrolle, Rebellion und gesellschaftlichen Zwängen auseinandersetzt, hat mich sehr beeindruckt und auch mitgenommen. Die Geschichte von Yeong-hye, die eines Tages beschliesst, kein Fleisch mehr zu essen, entwickelt sich zu einem düsteren, vielschichtigen Drama, das weit über die blosse Ernährungsweise hinausgeht.
Han Kang erzählt die Geschichte in drei Teilen aus unterschiedlichen Perspektiven, was einen tiefen Einblick in die komplexe Dynamik der Familie und die Isolation von Yeong-hye ermöglicht. Der Schreibstil ist poetisch und einnehmend, die Bilder sind eindringlich aber auch verstörend. Ich musste das Buch öfters kurz zur Seite legen und über das Gelesene nachdenken, es hat mich stelleweise tief erschüttert.
Yeong-hyes Entscheidung, Vegetarierin zu werden, ist nicht nur ein Akt des Widerstands gegen die gesellschaftlichen Normen, sondern auch ein Ausdruck ihrer tiefen inneren Zerrissenheit.
Die teils verstörenden und teils gewalttätigen Szenen können für einige Leser schwer zu ertragen sein, daher sollte eine Triggerwarnung im Buch vorhanden sein. Ich persönlich fand einige Stellen sehr bedrückend und es hat mich einfach traurig gestimmt.
Für mich war dieses Buch aussergewöhnlich und es hat mich herausgefordert. Trotz der verstörenden Thematik, trägt dieses Buch eine tiefe Botschaft in sich.