Sam, der Schimpanse ist das Forschungsobjekt von Professor Guy Schemerhorn, denn er versucht nichts anderes zu beweisen, als dass Tiere zu höherer Kommunikation fähig sind, und unterrichtet ihn in einer Gebärdenstrasse. Das gelingt ihm eher recht als schlecht. Zwar kann das Duo einen bezaubernden TV-Auftritt vorweisen, doch die Experimente sind in Forscherkreisen umstritten. Letztendlich ist Sam mit Menschen aufgewachsen und übernimmt ihre Verhaltensweise. Gemeinsam mit dem Professor lebt Sam auf einer Farm. Und er hält die Betreungscrew rund um Guy mehr als auf Trab. Das ändert sich, als Guy die Studentin Aimee in seinen Betreuungsstab aufnimmt . Zu ihr hat der Affe eine besondere Beziehung. Als das Experiment abrupt beendet wird und Sam nach Iowa zum Besitzer des Tieres, der auch Guys Förderer ist, gebracht wird, eskaliert die Situation zunehmend. Dort werden die Schimpansen vor allem als Zuchttiere gehalten, in stinkenden Käfigen. Eine schwierige Ausgangslage für einen Schimpansen, dessen Lieblingsessen Pizza ist und der schon mal einige Züge eines Joints des Professors genossen hat. Aimee folgt dem tierischen Freund, die junge Studentin tut alles, um Sam zu schützen, und “entführt” Sam von dieser Farm . T. C. Boyle stellt auch in diesem Buch die Frage, welche Grenzen für Forschung und Karriere überschritten werden müssen oder sollen auf Kosten der Natur, welche Rechte Tiere haben sollen. Es ist grandios erzählt aus Sicht von Guy, Aimee und Sam. Die Ausgestaltung der Protagonisten und das erzählerische Umfeld der wissenschaftlichen Studie erinnert an andere Bücher des Amerikaners und das wirkt mitunter sehr stereotyp. Boyle-Leser werden also auch in diesem Buch selten überrascht, doch ist der Amerikaner ein zu raffinierter Geschichtenerzähler, so dass man das Buch gerne liest bis zum fulminanten Schluss.