Selten hat mich ein Buch schon während der Lektüre so ruhig, so glücklich gemacht. Fabio Andina zeigt uns die Welt von “Felice”, einem Neunzigjährigen, der im Tessiner Bleniotal in einem kleinen Dorf lebt. Es ist nicht nur die Schlichtheit des Lebens von Felice (Gemüsegarten pflegen, Holz hacken, Freundschaftsdienste erledigen, Tiere beobachten), es ist die innere Haltung, die sich transportiert - ohne dass der Erzähler explizit darüber schreibt. Explizit ist ohnehin wenig in diesem beeindruckenden Buch - es passiert auch nicht viel die Handlung ist nicht das treibende Element. - es geht um das pure Sein. Dass es Andina gelingt, eine ganze Welt vor unserem inneren Auge erstehen zu lassen, dass die Schauplätze fast zu sehen, zu riechen sind, das ist ganz grosse Literatur.