Mein Leseeindruck, subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Der Weltbeststeller steht gross auf dem Aufkleber meiner Lektüre…tatsächlich ist der Hype damals nicht an mir vorbeigegangen, dennoch greife ich erst jetzt drei Jahre später dazu und bin gespannt, wie es mir ergehen wird 😉
Der Schreibstil ist eine Mischung aus kurzen, humorvollen, nüchternen Sätzen und herzerwärmenden Formulierungen, die man einfach markieren muss 🙂 Die Autorin hat die personale Erzählweise gewählt und ich finde es passt zum Flair des Buches. Immer wieder gibt es auch Rückblicke, welche anhand der jeweiligen Jahreszahl gut ersichtlich deklariert sind. und wir kriegen sogar Einblicke in die Gedanken eines Hundes, der uns mit seiner Lebensklugheit beglückt…..
DER Star des Buches ist natürlich ganz klar Elizabeth Zott und auch ich mochte sie auf Anhieb 😉 wer nicht…sie ist absolut nicht auf den Mund gefallen, sagt was sie denkt und dies auf so eine pragmatische, trockene Art, dass es schon fast wieder lustig ist. Sie weiss was sie will, steht zu ihren Prinzipien, ist überragend selbstbewusst und lässt sich nicht einschüchtern. Manchmal erinnerte mich ihre sachliche Art schon fast ein bisschen an Menschen mit Autismus Spektrum Störung…auch ihre Tochter verhielt sich für eine vierjährige doch sehr eigenartig und altklug, dies fand ich zu übertrieben. Ebenfalls sehr sympathisch war mir Calvin, ich mochte die witzigen Wortgefechte zischen ihm und Elizabeth, allgemein die Dialoge und die spürbare seelenverwandtschaftliche Verbindung. Ausserdem gefiel mir ihre loyale, zupackende, beständige Freundin Harriet. Am meisten ins Herz geschlossen hatte ich allerdings den Hund Halbsieben und dies obwohl ich eigentlich lieber Katzen mag 😉
Der Einstieg in die Geschichte hat mich sehr angesprochen und neugierig gemacht, ich wollte wissen, wie es zu diesem Umstand gekommen ist. Weshalb ich den weiteren Verlauf mit dem zurückreisen in die Vergangenheit genossen habe. Da die Story in den 60Jahren spielt erleben wir eine wirklich arrogante, diskriminierende Männerwelt, die einem als Leserin mehr als einmal leer schlucken lässt. Weshalb ich dann wieder froh war, wenn skurrile, witzige Situationen das Ganze auflockerten. Es gibt auch mehrere mutmachende, wegweisende, anregende Handlungen, die mich wirklich berührten. Die vielen langwierigen halbtheoretischen chemischen Analysen waren allerdings überhaupt nicht Meins und störten meinen Lesefluss, deshalb habe ich sie oft nur überflogen. Ebenfalls empfand ich das letzte Drittel des Buches mit den Auflösungen als zu übertrieben, nicht glaubhaft und wie ein Happyend nach amerikanischer Art, sehr sehr schade!
Alles in Allem vergebe ich
Vier Sterne