Ich habe mir lange überlegt, wie ich zu dem Buch irgendwas gscheites schreiben kann, denn auch 48 Stunden nach dem ich es beendet habe, hängt es mir immer noch nach (und das nicht im negativen Sinn). Und dann ist mir ein Text in den Sinn gekommen, den ich mal geschrieben habe, der aber irgendwie passt.
Dämonen (der Vergangenheit)
Wer kennt sie nicht, diese Dämonen (der Vergangenheit).
Die man geglaubt hat besiegt zu haben, und die plötzlich wiederauftauchen, dann wenn man sie am wenigsten erwarten.
Diese Dämonen die versteckte und vergessene Wunden und Narben wieder sichtbar machen.
Die dich nackt und verletzlich machen und denen du hilflos ausgeliefert bist im ersten Moment.
Die du gar nicht haben willst, gerade weil du durch sie so verletzlich bist und nackt, die du nicht mehr als deine ansehen willst, da du weisst, dass diese Gefühle falsch sind und nicht die Realität spiegeln —und trotzdem treffen sie dich mit voller Wucht.
Du bist ihnen kurzfristig einfach nur ausgeliefert.
Kannst nicht atmen, hast Angst zu ersticken.
Frierst durch, willst einfach nur, dass es aufhört.
Weil du diese Gefühle, diese Hilflosigkeit einfach nur hasst.
Gehofft hast sie nicht mehr zu spüren, zu fühlen.
Und innerhalb von Sekunden diese Hoffnung zerschlagen wurde.
Dämonen kann man aber bekämpfen.
Nicht in dem man sie hasst oder mit dem Schwert auf sie zugeht,
sondern in dem man sie annimmt.
Sie akzeptiert, als das was sie sind, Gefühle, Narben, Wunden und vergangene Erlebnisse, die zu dir gehören.
Die dich zu dem machen, was du heute bist.
In der Annahme liegt die Stärke von dir. Und auch wenn es nicht einfach sein wird, und immer wieder Rückschläge geben wird, sei dir gewiss, du wirst es schaffen.
Und vergiss nicht, du bist nicht alleine. Du hast Freunde und geliebte Menschen, die dich nicht allein lassen.
Egal wie ätzend du bist, wie sehr du in alte Muster zurückfällst.
Grad dann werden sie dir aufhelfen und dich weiter begleiten.
Weil sie dich lieben deinetwegen, so wie du sie ihretwegen liebst.
Zum Buch selber mag ich gar nicht viel sagen, die Themen die das Buch aufnimmt, sind leider alltäglich und unschön. Und so ist es keine locker, flockige Liebesgeschichte, sondern eine Geschichte mit Tiefgang, die immer wieder auch schöne Momente hat, die aber dem Leser alles abverlangt. Ich sass am Sonntag mit dem Buch vor mir heulend auf dem Sofa, und wenn das ein Buch schafft und es mir auch zwei Tage nachher noch nachgeht, hat die Autorin alles richtig gemacht. Mit ihrem tollen Schreibstil, mit authentischen Charakteren, die man einfach nur in den Arm nehmen will und sagen, alles wird gut und einer Geschichte, die einfach aus dem Leben gegriffen ist und vermutlich täglich in irgendeiner Form genau so passiert. Absolute Leseempfehlung von meiner Seite, aber bitte lest die Triggerwahrnung vorher und wenn ihr euch nicht wohlfühlt legt es nochmal weg.