Polina und Hannes lernen sich quasi im Krankenhaus kenne. Frisch geschlüpft liegen sie mit ihren Mütter in einem Zimmer. Beide bekommen keinen Besuch. Beide haben keine ordentlichen Väter vorzuweisen und Großeltern lassen sich auch nicht blicken. Da liegt es nahe, dass die beiden jungen Mütter zusammenhalten und so kommt es, dass sich Hannes und Polina ihr ganzes Leben lang kennen.
Wie Geschwister wachen sie auf und lernen sich lieben, obwohl sie sehr verschieden sind. Polina ist schlau, schnell im Denken und geschickt in der Schule. Das kann man von Hannes nicht behaupten. Er kämpft mit allem, was er zu lernen hat, ist empfindlich und fühlt sich ständig überfordert. Doch er hat ein ganz besonderes Gehör und ein ganz besonderes Talent, Klavier zu spielen.
Schon in jungen Jahren komponiert er ein Stück, dass Polinas Charakter widerspiegelt, denn Hannes denkt eher in Melodien, als in Bildern.
Doch Hannes hat wenig Glück im Leben und so kommt es, dass seine unbeschwerte Kindheit früh endet und er auch Polina verliert. Es braucht einige Jahre der Selbstkasteiung, bis Hannes begreift, dass auch er Schuld an seinem Schicksal trägt und so findet er wieder zur Musik um seine Polina wiederzufinden.
Bis jetzt mochte ich alle Romane von Takis Würger. Er konnte mich mit jedem einzelnen begeistern, doch diesen Roman liebe ich. Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, ein tragischer Schicksalsroman, ein Buch über Freundschaft und ein Buch über Verluste. Die Geschichte hat mich sehr berührt und ich kann schon jetzt sagen, dass es ein Highlight in diesem Lesejahr ist. Ich fühle mich dankbar, solche Geschichten lesen zu dürfen!