Wie auch schon in „Die Geschichte der Bienen“ haben wir hier drei lose verbundene Geschichten, die alle gleichermaßen fesseln. Man lernt sie gut kennen, diese Menschen und kommt ihnen nahe, erfährt einiges über ihre Familien und deren Geschichte.
Nur während im ersten Band das Anliegen direkt klar war, ist hier die Botschaft ist schwer zu fassen. Es hat ein jeder seine Sorgen, Karins Sohn kommt von den Drogen nicht los, Michails Liebe entspricht nicht der gesellschaftlich anerkannten Norm, Eva kämpft ums Überleben und weiß nicht, ob sich dieser Kampf lohnt, oder ob sie den Ort verlassen sollte.
Dazu kommen noch dezente politische Seitenhiebe: Das Zarenreich hat Probleme, Karins Mutter kam im Zweiten Weltkrieg ums Leben und auch die Familie Göring hielt ein paar Takhis.
Dieses Buch führt uns vor Augen, was „survival oft the fittest“ wirklich bedeutet. Während sich die Menschheit selbst zerstört, galoppieren ein paar kleine, zähe Pferde unbeirrbar durch alle Zeiten, Menschen sind schon ziemlich dumme Tiere.
Es fesselt sehr, bietet viele kluge Gedanken und auch den etwas morbiden Trost: Selbst wenn die Welt untergeht, entsteht neues Leben aus den Überresten. Muss sich vielleicht manchmal die Welt erneuern?
Mich hat diese Botschaft etwas kalt erwischt, weil ich mit einem Buch des Klima-Quartetts auch das Klima retten wollte, aber gut, vielleicht ist es zu spät und Maja Lunde die Visionärin, die uns sanft auf den Weltuntergang vorbereiten möchte. Was mag da im vierten Buch noch kommen?
Das Buch entlässt uns mit den Worten: „Alles ist gut.“ Ja, dann…