Als Kind habe ich griechische Mythen geliebt. Doch Homer lässt mich an meiner Liebe für griechische Mythologie zweifeln: Odysseus braucht 20 Jahre um heim nach Ithaka zu gelangen. Dabei verbringt er Zeit bei vier verschiedenen Frauen, während seine Gattin, die kluge Penelope, zuhause sich der Freier erwehren muss.
Wie die Ilias erzählt auch die Odyssee nicht die ganze Geschichte. Vieles der Reise erfahren wir nur von Odysseus’ Erzählung. Das letzte Drittel des Epos spielt in Odysseus Heimat, aber anstatt einfach nach hause zu seiner Familie zu gehen, gibt er sich für jemand anderen aus, damit die Freier (von Penelope) ihn verhöhnen und er sie schliesslich töten kann. Auch lässt er viele Sklavinnen töten, die währen seiner Abwesenheit die Betten mit den anderen Männern geteilt haben. Ja, wirklich heldenhaft vom schlauen Odysseus.
Ich empfehle die Odyssee nur Menschen, die sich beharrlich durch ein langweiliges Buch kämpfen können, um zu sagen: “Ich habe die Klassiker gelesen.” Auch sollte man eine hohe Toleranz für Nonsens mitbringen.