Fünf Jahre ist es her, dass Maria auf einem Festival spurlos verschwand. Die verbliebenen fünf Freund*innen sind längst keine Freunde mehr. Das Leben hat sie in die verschiedensten Ecken verschlagen und wie es scheint, hatten sie auch nicht wirklich Lust darauf, den Kontakt zu halten. Nun wollen sie sich alle wieder treffen und in Gedenken an Maria wird ein Krimidinner veranstaltet.
Wie schon im ersten Buch findet das ganze auch hier an einem aufregenden Standort statt. Diesmal treffen sich alle in einem Fine-dining-Restaurant mitten im Eiffel-Nationalpark. Die Kulisse ist spektakulär und wieder wütet ein Unwetter, dass dem Ganzen noch ein bisschen mehr Grusel verabreicht.
Die Geschichte entspinnt sich entlang des Menüs und das Spiel sollte beim Dessert gelöst sein. Doch schon recht früh ist klar, dass hier zu viele Parallelen zur Vergangenheit mit Maria zu finden sind, als dass das dem Zufall geschuldet sein kann. Irgendjemand spielt hier mit der Gruppe und versucht so, die Wahrheit aufzudecken.
Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven und in den zwei Zeitebenen. Das kreiert ein hohes Erzähltempo und baut Spannung auf. Wie Puzzleteile rutschen die Vorkommnisse auf ihren Platz und wir lernen die Protagonist*innen nicht gerade von ihrer besten Seite kennen. Im Alkohol- und Drogenrausch des Festivals haben sie sich alle was zu schulden kommen lassen und plötzlich haben alle ein Motiv.
So habe ich mich fast atemlos durch die Seiten gelesen, denn einmal gefangen in dem Spiel ist es schwierig, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Manche Szenen sind vielleicht etwas überspitzt und vielleicht findet sich hier eine Wendung zu viel, aber das sind auch schon meine einzigen Kritikpunkte. Mich hat das Buch ausgezeichnet unterhalten und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Thriller von Emily Rudolf.