Eigentlich hatte ich mich auf Fabio Gedas “Ein Sonntag mit Elena” sehr gefreut - das Buch sieht extrem ansprechend aus, der Klappentext liest sich interessant. Leider hat der Autor meinem Empfinden nach nicht das Beste aus seiner eigenen Roman-Anlage herausgeholt.
Die Handlung in kurz: Witwer und Opa kocht für Tochter und Enkel, leider kommt niemand zu Besuch, da Enkel vom Baum purzelt und sich einen Arm bricht. Opa geht spazieren, lernt Frau (Elena) und deren Sohn kennen, lädt sie spontan zum Essen ein. Das ist eine schöne Anlage, aber wenn man einen einzigen Tag mit derart viel auflädt, dass man gleich einen ganzen Roman darüber schreibt, dann müsste er meinem Empfinden nach der Auslöser für Grösseres sein. Es entwickelt sich ein bisschen eine Freundschaft, der Opa denkt ein bisschen über neue Sachen nach - bon. Aber so superelemenare Umwälzungen passieren nicht. Ich mag Romane, in denen nix passiert, eigentlich recht gerne. Die tun dann aber auch nicht so, als ob Gewaltiges brodeln würde, und genau das hat mich an Gedas “Sonntag” so genervt, die (auch durch die Sprache geschürte) ständige Erwartung, dass was Grossen kommen würde. Kam nicht.
Plus: Dass die eigene Tochter die Geschichte erzählt, ist mehr als gekünstelt. Die Auflösung, woher sie all die Informationen hat, was passiert ist, als sie nicht dabei war, kommt ganz zum Schluss, ist allerdings nicht überzeugend - diese Perspektive trägt nicht.
Das Buch liest sich leicht und angenehm, ist auch unterhaltsam - vermutlich bin ich einfach ein bisschen sauer, weil ich mir viel mehr davon versprochen habe.