Darf ich vorstellen: mein absolutes Lieblingsbuch! 2015 hab ich es zum aller ersten Mal gelesen und war einfach hie und weg. Nun sind 4 Jahre vergangen und diese Geschichte hat mich bis heute immer noch in meinem Kopf verfolgt. Ich liebe Joaquin de Alvaro so unendlich! Er ist mein treuster Bookboyfried und das wird, glaube ich, immer so bleiben. Ich zog um, und bevor ich alle Bücher in Kartons verpacken musste, hat mich das Buch so angeschrien, ich solle es nehmen und wieder darin lesen. Was ich auch gemacht habe: es landete gleich in meiner Tasche, damit ich vor meinem Umzug noch etwas zu lesen hatte. Und genau wie damals, hat es mich aufs Neue umgehauen. Diesmal hatte ich sogar Tränen in den Augen. Ich empfand es ein wenig anders als beim letzten Mal irgendwie. Wahrscheinlich, weil ich 30 Jahre alt bin und damals noch ein halber Teenie. Wer weiss, aber die Wirkung ist immer noch dieselbe.
Lucinda Moreira ist eine Blutbraut, und zwar von Joaquin de Alvaro, dem mächtigsten Hexer überhaupt. Doch sie flüchtet ständig vor ihm, er darf sie niemals finden. Ihre Tante Maria hat ihr immer und immer wieder gesagt, dass sie allesamt böse sind und nur Macht wollen. Alle paar Wochen wechselt sie die Stadt und jobbt, um über die Runden zu kommen. In Brooklyn lern sie sogar einen Jungen kennen und lieben: Cris. Endlich scheint sie ein wenig Glück im Leben zu haben. Doch das Unglück nahm seinen Lauf, als sie plötzlich von Männern verfolgt und gefangen genommen wird. Cris scheint auch etwas damit zu tun zu haben. Sie bringen sie zu IHM, zu Joaquin. Lucinda ist starr vor Angst, nicht weil er ein Hexer ist, sondern, weil er ihr Blut haben will. Damals, vor einigen Jahren, wurden sie und ihre Tante nämlich überfallen und grob am Hals gebissen worden. Seitdem zuckt sie auch nur zusammen, sobald sie etwas spitziges sieht. Sie bekommt ein Zimmer in seinem Haus, vollbepackt mit Luxus. Sogar ihre eigene Kleidung hat sie. Dies kümmert sie recht wenig, denn sie denkt nur an Flucht, was ihr auch zweimal gelingt. Joaquin schlägt ihr ein Deal vor: sie bleibt noch zwei Wochen bei ihm, ohne Fluchtversuche, danach lässt er sie gehen. Lucinda bleibt skeptisch, willigt jedoch ein. In dieser Zeit verbringt sie mehr Zeit mit ihm und lernt ihn, die Magie und alle anderen in der Umgebung kennen. Obwohl er von Tag zu Tag mehr zum Nosferatu wird, fasst er sie niemals an. Er lässt ihr immer ihren Freiraum. Langsam schwanken Lucinda’s Gedanken und fühlt sich immer sicherer bei ihm, obwohl sie noch Angst verspürt, dass seine Fänge ihren Hals durchbohren könnten. Irgendwann offenbart ihr Joaquin etwas: ihre Vergangenheit! Nun ist Lucinda hie und her gerissen: sie will immer noch ein neues Leben beginnen, in Freiheit. Doch weshalb sträubt sie sich langsam davor, von ihm getrennt zu sein? Und warum ist Cris plötzlich so anders?
Santa Reyada, ich habe dich so sehr vermisst. Es ist so wundervoll wieder in diese Welt eintauchen zu können. Joaquin ist der Grund, weshalb ich mal angefangen habe Spanisch zu lernen. Ich liebe diesen Mann. Er tut alles, um jedem zu helfen, jeden zu retten und übernimmt für jeden die Verantwortung, obwohl er es nicht tun muss. Sein Wille ist einfach unglaublich: lieber würde er sterben als Lucinda unfreiwillig anzurühren. So ein mutiger Mann. Rafael ist einfach nur der Brüller, ich liebe seine Art, wie er Joaquin die Stirn bietet, obwohl er eigentlich der Patron der Familie ist und jeder Angst vor ihm hat. Rafael und Lucinda sind das schöne Streit-Pärchen. Und Lucinda: ganz ehrlich, ich fand sie einfach nur kindisch und extrem unreif. Wenn ich ihr Alter nicht kennen würde, hätte ich sie auf 14 Jahre geschätzt. Damals, als auch heute, wobei ich es heute noch ein wenig schlimmer empfand. Joaquin ist für mich sehr reif, erfahren, gütig, mutig, in meinen Augen Ende 20, wenn nicht noch älter. Da passt Lucinda absolut nicht zu ihm. Natürlich versteht man ihre Angst, ich würde auch so reagieren, aber sicher nicht würde ich wegen jeder Situation losschreien und einfach wegrennen. Das war zu viel und sie nervte nur noch. Am Ende hat sie dennoch Mut bewiesen, hat sich ihrer Angst gestellt.
Jede einzelne Seite ist mit Spannung, Liebe und Vertrauen ausgestattet. Keine einzige Szene langweilte mich, es passierte so vieles, aber war nicht übertrieben. Der Schreibstil ist ultra flüssig und man rutschte einfach nur so durch die Seiten. Danke Lynn Raven für diese wundervolle Geschichte und die wundervollen Stunden, die wir auf Santa Reyada verbringen durften.
Das einzige, was auch noch sehr genervt hat, waren die kursiven “ER” und “IHN”, also jedes Mal, wenn Lucinda über Joaquin sprach. Irgendwann konnte ich es nicht mehr sehen, das war vollkommen unnötig. Man verspürte so oder so, dass sie Angst vor ihm hat. Aber naja, gibt schlimmeres.