Barbara Bleisch lotet in ihrem philosophischen Handbuch die verschiedenen Krisen aus, in die wir in der Lebensmitte (zwischen 40 und 65 Jahren) geraten könnten. Sie betrachtet die jeweilige Fragestellung, die sich daraus ergibt, von ganz verschiedenen Standpunkten und mithilfe diverser Philosoph*innen und Autor*innen. Das liest sich spannend, erhellend, ermutigend, tröstlich, persönlich und humorvoll. Das Schöne daran: Ich kann das Buch immer wieder in die Hand nehmen, mich in einzelne Gedanken vertiefen und mir dort Rat holen. Denn ich könnte mir vorstellen, dass mich in den nächsten 25 Jahren immer mal ein anderes von ihr betrachtetes Thema beschäftigt. Wichtig: Es ist kein Ratgeber, an dessen Ende ich eine perfekte Lösung präsentiert bekomme. Bleisch bezeichnet ihr Buch mehr als Landkarte, die uns dabei helfen kann, wenn wir das Gefühl haben, uns verirrt zu haben. Ihre Folgefragen laden dazu ein, unser Leben aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und entweder den Mut für Veränderung zu finden oder die jeweilige Situation versöhnlicher zu betrachten.
Wer, so wie ich, mit der etwas repetitiven Einleitung Mühe hat: Die liesse sich auch überspringen und der Hauptteil ist es in jedem Fall wert.