Ich hatte keine Erwartungen an diese Lektüre als ich das Buch in die Hände nahm. Ich wusste tatsächlich nicht auf was ich mich einlassen würde denn ich las im Vorfeld keinen Klappentext und auch keine Zusammenfassung. Ultravioloett ist das zweite Buch von Flurin Jecker, welchem ich mich annahm kurz nachdem ich sein Erstlingswerk beendet hatte.
Der Verein „Bern liest ein Buch“ schlägt für dieses Jahr Jeckers drittes Buch „Santa Tereza“ vor, welches im Februar erscheinen wird. Viele Menschen werden somit dieses Buch lesen und sich auf unterschiedliche Weise darüber austauschen können. Ich werde auch mitdiskutieren wollen und nutzte im Vorfeld die Chance den Autoren schon kennenlernen zu können.
Zurück zu Ultraviolett. Hauptprotagonist Held zog aus der Schweiz nach Berlin. Dieser Umzug war eine Flucht vor seinen inneren Geistern. In Berlin lernt er seinen Kumpel Eule kennen. Während ihrer gemeinsamen Zeit ziehen sie durch die Nächte, tanzen zu Technomusik und konsumieren Drogen. Eule verlässt Held, um in Lappland den Weihnachtsmann zu besuchen und Held bleibt alleine im Berliner Nachleben zurück. Er verdient etwas Geld indem er eine Kolumne für ein Techno-Magazin schreibt. An einem Abend lernt er auf einer Party Mira kennen in die er wich verliebt und die somit eine Veränderung in seinem Leben bewirkt.
Ich hatte Mühe mich in dieses Buch einzufinden. Das mag am jugendlichen Erzählstil liegen, den ich zuerst einmal verstehen musste. Als ich mich mit dem Schreibstil zurechtkam wurde mir diese Geschichte nicht verständlicher. Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich unter „Pillen“ fühlt und sehe darin keinen Problemlösungsansatz. Held ist verzweifelt. Ich konnte nicht in Gänze nachvollziehen woher diese Verzweiflung kam. Es gibt einen Erklärungsansatz im Buch, welcher mir nicht ausreichte, diese Tragweite erklärbar zu machen. Zudem liessen mich die Hauptfiguren kalt. Ich konnte keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen. Die inneren Monologe und die Unterhaltungen zwischen den Personen empfand ich oft merkwürdig.
„… mein Versprechen, dem Knirps ein guter Vater zu sein.“ S. 127
Schlussendlich überzeugte mich auch der Ansatz „Mira als Heilbringerin“ nicht.
Das Buch bietet viel Inhalt für Diskussionen und aus diesem Grund habe ich die Hoffnung, dass Bern liest ein Buch die richtige Lektüre ausgewählt hat.