Judith Lennard erwacht in einer psychiatrischen Klinik – unter einem falschen Namen und angeblich nach einem Selbstmordversuch eingeliefert. Verzweifelt versucht sie zu erklären, dass sie dort zu Unrecht festgehalten wird. Doch niemand will ihr glauben. Parallel dazu kämpft Kommissarin Evelyn Holm mit einem rätselhaften Mordfall: In einem Parkhaus wird die Leiche einer Rechtsanwältin gefunden, brutal mit vier Messerstichen getötet. Die Ermittlungen führen zu einer Frau, die spurlos verschwunden zu sein scheint.
“Die falsche Patientin” war bereits mein zweiter Thriller von Saskia Calden. Nachdem ich “Der Puppenwald” regelrecht verschlungen hatte, konnte ich es kaum erwarten, auch dieses Buch zu lesen – und ich wurde nicht enttäuscht!
Die Autorin versteht es meisterhaft, Emotionen greifbar zu machen. Judiths tiefe Verzweiflung und Angst sind förmlich spürbar, was beim Lesen nicht nur Wut und Mitleid auslöst, sondern auch Zweifel: Ist sie wirklich unschuldig? Oder trügt der Schein? Dieses geschickte Spiel mit der Wahrnehmung ist eine der großen Stärken von Saskia Calden, die sie auch hier voll ausschöpft.
Evelyn Holm, die mir bereits in “Der Puppenwald” ans Herz gewachsen ist, glänzt auch in diesem Buch mit der Art der Gerechtigkeit auf die Spur gehen zu wollen . Ihre Rolle ist sehr gut ausgearbeitet und gibt der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Die Handlung selbst ist hervorragend konstruiert. Schon ab der ersten Seite entwickelt sich ein unglaublicher Sog, der die Spannung stetig steigert und einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt.
Für mich steht fest: Saskia Calden ist eine Autorin, die ich unbedingt weiter verfolgen werde. Ihre Fähigkeit, intensive Emotionen mit einem klug durchdachten Plot zu kombinieren, macht sie zu einer meiner neuen Lieblingsautorinnen.
4 ½ Sterne ⭐️