Ein sehr atmosphärischer Roman, der ein authentischen Einblick in das Student*innenleben gibt und sich der Banalität des Alltags stellt. Muss ein Leben spannend und aufregend voller neuer und krasser Erlebnisse sein, um erzählenswert zu bleiben?
Dieses Buch verneint und erzählt vom Schönen im Langweiligen und vom Lesenswerten im scheinbar Banalen.
Einfühlsam und authentisch geschrieben ermöglicht Ilona Hartmann in ihrem Roman einen Einblick in das Leben einer Gruppe von Freund*innen, die sich als Kinder auf dem Land kennenlernen und sich entscheiden, gemeinsam in der grossen Stadt eine WG zu gründen und Erfahrungen zu sammeln, wie sie in Filmen oder Büchern dargestellt werden. Auf dem Weg ins Erwachsenenalter müssen sie aber feststellen, dass sie alle doch unterschiedlich sind und das Leben verschieden angehen. Und dass das so schlimm, wie es anfangs noch klingen mag, gar nicht ist.
Während das Buch damit etwas Schönes vermittelt, liegt auch darin seine grösste Schwäche. Denn eine Häufung aus kurzen Passagen und teils Repetitionen machen das Werk langatmiger, als es sein müsste. Dennoch bleibt es eine gemütliche Lektüre, die ich gerade jungen Erwachsenen besonders empfehlen würde.